Augen auf bei Nahrungsergänzungsmitteln Online bei Kontrollen im Blick

Seit bald 150 Jahren kontrolliert die amtliche Lebensmittelüberwachung, ob Unternehmen ihre lebensmittelrechtlichen Pflichten erfüllen, vor allem zur Lebensmittelsicherheit. Wer jetzt das Bild von Menschen in weißen Kitteln mit Notizblöcken vor Augen hat, sieht nur die halbe Wahrheit. Denn längst ist die amtliche Überwachung auch online unterwegs. Das muss sie auch, schließlich wird der Lebensmittelhandel immer digitaler. Deshalb gehört auch die Recherche im Internet zum offiziellen Aufgabenbereich der zuständigen Behörden.

In der Praxis übernimmt diese Aufgabe v.a. die beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) angesiedelte Zentralstelle G@ZIELT. Sie recherchiert weltweit nach Online-Shops mit deutschsprachigen Lebensmittelangeboten. Auffällige, eventuell unsichere Produkte werden den zuständigen Überwachungsbehörden im In- oder Ausland gemeldet. Diese können dann vor Ort aktiv werden, zum Beispiel Proben nehmen oder das Angebot löschen lassen. Leider stellt die Behörde fest: Es gibt Unternehmen, die Plattformen gezielt dafür benutzen, illegale Werbeversprechen zu verbreiten. In ihren Online-Shops verweisen sie auf „unzensierte Quellen im Internet“. Die amtliche Überwachung hat diese Quellen im Blick, kann allerdings auch dort keine flächendeckende Kontrolle garantieren.

Menschen, die mehr über Nahrungsergänzungsmittel wissen möchten, sollten sich daher vor einem möglichen Einkauf seriöse Informationsquellen suchen, zum Beispiel das Angebot beim Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), die Seiten der Verbraucherzentralen und vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Oder eben in der Apotheke fragen. (BZfE)